Von der Bar zum Restaurant, vom Restaurant zur Stadtkäserei. Mitten in Zürich findet sich die wohl urbanste Käserei der Schweiz. “Typisch Tsüri, oder?!” Doch auch in Zürich lässt sich mehr Tradition finden, als vermutet.
Die meisten Käser:innen sind sich ländliche Idylle gewohnt, wenn sie in ihren Chessi rühren und Käse herstellen. In der Stadtkäserei ist das etwas anders: Lukas Peter, der Käser des Hauses, sieht direkt auf die Gleise des Zürich Hauptbahnhofs. Unmittelbar am Gleis 18 befinden sich die Tore zu der vielseitigen Stadtkäserei. Dabei erstaunlich für das Käseland Schweiz: Sie ist die einzige ihrer Art.
Inhouse entstehen natürlich auch eigene Käsekreationen, welche von klassischen Mutschlis bis zu liebevoll geknetetem Mozzarella reichen. Die Hausspezialität vereint dabei auch das Beste aus beiden Welten: Ein Raclettekäse, welcher auch als Schnittkäse verwendet werden kann, wird getreu einem Alpkäse hergestellt, trägt dabei aber den einzig passenden Namen für diese “Alp”, nämlich “Gleis18”.
Die Stadtkäserei beweist, dass selbst in der lebendigen Stadt Zürich, keine Massenproduktion herrscht. Nur ein kleiner Teil der inhouse produzierten Käsesorten werden extern verkauft. Der Löwenanteil landet schliesslich in der eigenen Küche des Restaurants der Stadtkäserei. Herangereift im eigenen Keller, wissen Servicepersonal und Köche jeweils sehr genau, welcher Käse auf dem Teller landet.
Eine weitere Besonderheit der Stadtkäserei ist der exklusive Einblick in das Handwerk, den man hier vom Käser höchstpersönlich erhält. Mittels Workshops können Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund selbst Hand anlegen und das Käsehandwerk aus der Nähe kennenlernen. Das kann gerade in einer quirligen Stadt wie Zürich sehr entschleunigend wirken. Vielleicht auch gerade deshalb sind die Workshops immer wieder ein beliebtes Teamausflugsziel für die verschiedensten Branchen.
Produziert man Käse, so entsteht auch Molke, dessen Weiterverwendung eine gewisse Kreativität erfordert. Dank der diversen Geschäftstätigkeit der Stadtkäserei ist das jedoch einfach zu lösen. Aus Molke lässt sich wunderbar Molkeserum oder etwa Molkesirup herstellen, was wiederum beides einfach in Cocktails zu verarbeiten ist.
Was kulinarisch gewagt klingt, ist in der Schweiz aber nichts Ungewöhnliches: Rivella, das kohlensäurehaltige, alkoholfreie Erfrischungsgetränk mit Schweizer Ursprung, besteht zu 35 % aus Milchserum.
Warum also nicht mal ein “Gleis 18 Spritz”?
Das Rezept für den Gleis 18 Spritz, ein Molktail by Stadtkäserei:
Zutaten:
½ Limette
1 Orangenschnitz
4 cl Molkesirup (erhältlich in der Stadtkäserei)
8 cl Prosecco
Eis
Minzzweig &
Gurkenscheibe
Schneide dazu eine ½ Limette in Würfel und gebe diese mit einem Orangenschnitz in ein Weinglas. Gib nun 4cl Molkesirup – erhältlich in der Stadtkäserei Zürich – dazu und drücke die Zitrusfrüchte mit dem Stössel leicht an. Fülle mit 8cl Prosecco das Glas auf, sodass noch Platz für Eiswürfel bleibt. Mit Minze und Gurke garnieren – fertig!
Bilder © Stadtkäserei & Restaurant