Gibt es Schweizer Käse ohne Lab und wo findet man den? Wir klären auf.
Lab ist ein Enzym, welches die Milch schon in geringen Mengen und innert 35-40 Minuten zum Gerinnen bringt.
Kälbermagenlab
Das ursprüngliche Lab wird hergestellt aus dem vierten Magen (Labmagen) von Kälbern, welche mit Milch aufgezogen wurden. Eine sorgfältige Auswahl, präzise Verarbeitungsmethoden und Kontrollen sind die Voraussetzungen zur Herstellung dieses Produktes. Das Chymosin des Kälbermagenlabs ist das einzige Chymosin, das von der Natur speziell für die Dicklegung der Kuhmilch konzipiert worden ist. Die Mägen stammen aus BSE-freien Ländern. Das Lab ist garantiert GVO*-frei.
Mikrobielle Labersatzstoffe
Mikrobielle Labersatzstoffe werden aus speziellen Pilzstämmen gewonnen. Sie sind GVO*-frei und als koscher eingestuft.
Pflanzliches Lab
Bestimmte Pflanzen wie die Brennnessel oder grüne Feigen scheiden das Enzym Pepsin aus. Dieses Gerinnungs-Enzym wird vor allem für gewisse Frischkäse-Spezialitäten eingesetzt. Es ist für die Produktion von hartem Käse nicht geeignet.
Gentechnisch hergestelltes Lab
Dieses Lab, welches aus genetisch veränderten Bakterienstämmen gewonnen wird, wird nicht für die Produktion von Schweizer Käse eingesetzt. Der Verzicht ist über die freiwillige Verzichtserklärung im Rahmen des Branchenkodex geregelt und wird regelmässig erneuert.
*GVO: gentechnisch veränderte Organismen
Die Herstellung von Käse (ausser Frischkäse wie Ziger, Ricotta etc) ist ohne Lab nicht möglich. Jedoch kommt neben dem traditionellen tierischen Lab heute vermehrt auch mikrobiell hergestelltes Lab zum Einsatz.
Gar nicht so einfach… Lab ist aus lebensmittelrechtlicher Sicht ein Verarbeitungshilfsstoff und kein Lebensmittelzusatzstoff. Das bedeutet, dass es auf der Verpackung nicht deklariert werden muss. Das gestaltet die Suche etwas schwieriger. Hilfestellung findest du hier: