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Plastikanteil reduzieren dank Hybridverpackungen

Ein Tête de Moine AOP am Stück wird meist zu einem besonderen Anlass wie Ostern oder Weihnachten gekauft. Praktisch, gibt es ihn fast überall in Form von vorgedrehten Rosetten zu kaufen. Die Kehrseite: Wenn der Tête de Moine AOP vorgeschabt verkauft wird, benötigt es für die Haltbarkeit viel Plasitik. Diese Problematik ist auch Samuel Villiger, Leiter Hybrid-Projekt und Mitglied der Geschäftsleitung bei Fromages Spielhofer SA, bewusst. Weshalb er mit seinem Team nach nachhaltigeren Verpackungslösungen gesucht hat. Nicht ganz einfach, zumal es eine Vielzahl an Punkten zu berücksichtigen gibt, beispielsweise muss der Käse stabilisiert werden, er darf nicht weiterreifen und nicht austrocken. Zudem müssen die Produktionskosten wirtschaftlich vertretbar sein.

Das Ergebnis: eine Vollhybrid- und die Hybridverpackung (Second Skin light). Das System ist das Gleiche: Eine Schale aus recyceltem PET und ein Kartonträger, welche die bis anhin eingesetzte dickere Kunststoffschale ersetzen. Der Karton kann von der Folie getrennt und recycelt werden. Die Kartonfläche bietet zusätzlichen Platz für Kommunikationsmassnahmen.

Der Unterschied zwischen der Vollhybrid- und der Hybridverpackung (Second Skin light) ist einerseits der Plastikanteil. Bei der Vollhybrid-Lösung kann 65 % und bei der Hydrid-Lösung 50 % Plastik gespart werden. Anderseits der Kartonanteil und die Produktionskosten. Die Hybrid-Lösung (Second Skin light) wird um einiges effizienter produziert und es wird weniger Karton eingesetzt, Deshalb sind die Produktionskosten tiefer. Die Hybridverpackung (Second Skin light) wird noch dieses Jahr bei der Migros Basel eingeführt – weiteren Regionen folgen. Die Vollhybridschale ist bereits in den eigenen Käsereiläden im Einsatz und wird demnächst auch bei Coop Fine Food aufgenommen.

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Fleurolle und Tide bündeln Kräfte

Nicht alle Menschen besitzen zu Hause eine Girolle, Fleurolle oder ähnliches, um einen ganzen oder halben Tête de Moine in feine Rosetten zu schaben. Deshalb gibt es Sets zu kaufen. Auch von der Fromages Spielhofer SA. Ein Stück Käse und dazu eine Fleurolle mini aus Plastik. Der Fokus liegt bei dieser Kombination vor allem auf dem Ausland, wie Samuel Villiger weiss: «Viele Leute in der Schweiz besitzen eine Girolle aus Holz, ganz anders sieht es in den Exportmärkten aus.»

Dank einer Kooperation mit «Tide» wird die Fleurolle seit 2023 aus Plastik hergestellt, das aus den Meeren gefischt wurde. Das Meeresplastik wird als Granulat eingekauft und bei einem lokalen Partner in St-Imier 5 Minuten von Fromages Spielhofer SA aufgegossen. Dadurch wird die Produktion nicht nur nachhaltiger, sondern es fallen auch die Transportkosten weg, was wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt im Vergleich zur Produktion in Asien.

Aktuell ist die Fromages Spielhofer SA das erste Unternehmen, das eine Zertifizierung für Meeresplastik «Tide» im Lebensmittelbereich erhalten hat.

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Tide ocean material

"Tide" ist ein Schweizer Unternehmen, das meeresgebundenem Plastikmüll ein zweites Leben gibt. Dafür arbeiten sie eng mit lokalen Gemeinschaften zusammen, um den Kreislauf der Plastikmüllverschmutzung zu schliessen. Ihr "tide ocean material®" wurde in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Hochschule für Angewandte Wissenschaften entwickelt und ist nach Industriestandards zertifiziert. Das Upcycling-Verfahren von "Tide" verursacht bis zu 80% weniger CO2-Emissionen als die Herstellung von neuem Kunststoff.

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CO2-neutrale Produktion in Sonvilier

Neben der Herstellung, dem Verkauf und Export von Tête de Moine betreibt die Familie Spielhofer in Sonvilier eine Käserei, die ausschliesslich Gruyère AOP produziert. Auch hier gehen sie einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Denn dank modernster Technologie und der Nutzung erneuerbarer Energien wird die gesamte Produktion in Sonvilier CO2-neutral betrieben.

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