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Doris Erne, die Gründerin von Wheycation, erkannte dieses Potenzial und beschloss, ihre
eigene lokale Sportnahrung aus Molke herzustellen. In der Schweiz, dem Land des Käses, ist
das ein recht einfaches Unterfangen: Der Anteil der Molke in der Käsereimilch entspricht 80-90% des Gesamtvolumens der Milch*. Laut Milchstatistik wurden 2023 rund 1.5 Millionen Tonnen Milch zu Käse verarbeitet. 80-90% davon entsprechen somit 1.2-1.35 Millionen Tonnen Molke.

In der Schweiz fliesst das Produkt aus dem Nebenstrom der Käseproduktion vor allem in die Schokoladen- und Babynahrungsproduktion. Doch aufgrund ihrer ausgezeichneten Nährwerte ist Molke eigentlich noch für eine ganz andere Branche geeignet: die Sportnahrungsbranche. Erkannt wurde das bisher nur vereinzelt, was dazu führt, dass zahlreiche in der Schweiz angebotene Milchproteinpulver immer noch importiert werden oder gar mit importierter Molke hier hergestellt werden. Für die sportbegeisterte Nahrungsmittelforscherin, Doris Erne, war das unverständlich.

Mit der Mission ein eigenes, lokales und zudem nachhaltiges Proteinpulver zu erschaffen, fand Doris Erne Unterstützung bei der Hochdorf Swiss Nutrition Solution, dem führenden Anbieter für Milchtechnologie und Pulvertrocknung. In 4 Schritten wird das Molke-Tröpfchen dort zum Pulver und schliesslich zu den Lifestyleprodukten von Wheycation.

Die Reise der Milch ist also nach der Käseproduktion noch lange nicht vorbei. Wir sind ihr gefolgt und nehmen euch mit auf den spannenden Produktionsprozess von Molkenprotein.

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Molke entsteht als Nebenprodukt bei der Käseherstellung, wenn Milch gerinnt und in feste Bestandteile (Käse) und flüssige Bestandteile (Molke) getrennt werden. Die Hochdorf Swiss Nutrition Solution ist eine grosse Abnehmerin und verarbeitet die Molke in Sulgen zu wertvollen Rohstoffen für andere Produkte weiter.

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Die gesammelte Molke wird zunächst geklärt und von groben Partikeln oder anderen Verunreinigungen gereinigt. Zudem wird ihr das Wasser – das Permeat – entzogen, um Energie beim Transport von der Käsere nach Sulgen zu sparen. Das Wasser kann in der Käserei wiederum für Reinigungsprozesse genutzt werden.

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Täglich treffen ca. 120 Tonnen Molkenkonzentrat in Sulgen ein, welche zur Weiterverarbeitung zu Molkenprotein dienen. Nach der Laboranalyse wird die Molke so lange zirkuliert und konzentriert, bis ihr Eiweissgehalt schliesslich auf 80 % steigt. Dies kann durch verschiedene Methoden wie Verdampfung oder Ultrafiltration erreicht werden. So ist sie optimal auf den weiteren Trocknungsprozess vorbereitet, sodass am Ende ein Pulver entstehen kann.

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Die konzentrierte Molke erhält durch Sprühtrocknung ihre Pulverform. Bei diesem Prozess wird die Molke in feine Tröpfchen zerstäubt und in einem heissen Luftstrom getrocknet. Durch diesen Vorgang verdampft das Wasser, und es bleibt ein Pulver zurück, das reich an Proteinen ist. Das entstandene Molkenproteinpulver wird abschliessend in geeignete Verpackungen abgefüllt und versiegelt, um es vor Feuchtigkeit und Verunreinigungen zu schützen. Es wird gelagert und für den Verkauf vorbereitet.

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Kleinmengenabnehmerin, Doris Erne, verfeinert ihre Produkte schliesslich noch mit natürlichen Geschmacksträgern und Birkenzucker. Nebst Proteinpulver bietet sie auch Proteinporridge in verschiedenen Geschmacksrichtungen an. So trägt das innovative Start-up mittels cleverem Food Upcycling zur Bekämpfung von Foodwaste bei. Die Produktpalette kann hier entdeckt werden.

Vom Schweizer Käse zum Proteinpulver – cleveres Upcycling